Texas Chainsaw Massacre: The Beginning

Texas Chainsaw Massacre: The Beginning 

Nach dem recht großen Erfolg des Nispelschen Remakes des Terror- Klassikers “Texas Chainsaw Massacre” erübrigte sich die Frage nach einer Fortsetzung natürlich schnell. Denn… nennen wir es beim Namen, Fortsetzungen gehören einfach zum Horrorgenre wie die Hockeymaske zu Jason Vorhees. Gerade in jüngster Zeit wird wohl so ziehmlich alles Fortgesetz, was mehr als eine Kino Karte verkauft hat.

Da kann man es ja schon fast (die Betonung liegt auf „fast“) als kreativ bezeichnen, wenn die Macher sich entscheiden kein Sequel sondern ein Prequel zu entwerfen. Denn anders als stumpfe Fortsetzungen bieten Vorgeschichten immer einen gewissen Interessenwert, wie es denn nun zu den bekannten Konstellationen des bekannten ersten Teils gekommen ist. Und im Falle von „Texas Chainsaw Massacre“ sind da ja nun tatsächlich noch einige Fragen unbeantwortet.

Nun will dieses Prequel allerdings nicht vorgaukeln hier die Vorgeschichte zu Hoopers Original auf zu tischen. Hier gilt es ganz klar sich nahtlos vor dem Nispel- Remake ein zu ordnen, wie die Figurenkonstellation gleich zu Beginn zeigt. Warum dieses Prequel trotzdem dem Original näher kommt als das eigentliche Remake, dazu später mehr.

Wir werden also Zeuge wie das kleine Heimatkaff der Familie Hewitt aus kapitalistisch veranlagten politischen Gründen vor die Hunde geht und sämtliche ertragreiche Wirtschaft verloren geht. Wir erleben, wie Thomas Hewitt alias Leatherface sein erstes Opfer findet und wie die Familie es schafft ihren degenerierten Ziehsohn vor der Polizei zu schützen. Wir erfahren ebenfalls wie Onkel Monthy seine Beine verliert und was der wahre Grund für die fürchterlichen Greueltaten der Familie Hewitt darstellt. Eingebettet sind diese ganzen Punkte in eine Inhaltlich recht ähnliche Geschichte wie die des ersten Remakes. Wiedermal ist eine Clique Junger Päarchen auf den Landstrassen von Texas unterwegs, crashen mit ihrem Auto und geraten so in die Fänge der Wahnsinnigen. Gäbe es hier nicht den Anspruch der Prequel- Elemente, man könnte fast von einer inhaltlichen Kopie sprechen.

Doch so sehr sich die Filme ähneln, dieser hier ist der intensivere. Denn Nispel machte im ersten Remake einen fatalen Fehler: er veränderte das Motiv des Kettensägenmassakers. Waren es im Hooper- Original noch Kannibalen, die ihre Opfer als zu verspeisendes Schlachtvieh missbrauchten, so war es im Nispel- Remake plötzlich die Rache von Leatherface für sein entstelltes Gesicht und der damit verbundenen Pein durch Hänseleien. Der Kannibalistische Hintergrund wurde nur in zahmen Andeutungen bemerkbar. Hier jedoch, in „The Beginning“ wird dieser schockierende Hintergrund als das einzige Motiv der Hewitts, als zentrales Handlungsmotiv präsentiert. Und genau dadurch befindet sich dieses Prequel ein ganzes Stück näher am Hooper- Original als das eigentliche Remake. Und noch etwas macht diesen Film um einiges bemerkenswerter als das erste Remake… ich fasse es mal so zusammen: endlich gibt’s in einem „Texas Chainsaw Massacre“- Film auch mal ein „Chainsaw Massacre“. Ganz ehrlich, ich bin Fan der Serie seit dem ich das Hooper- Original zum ersten mal (und um rund 10 Minuten gekürzt) gesehen habe, doch fragte ich mich damals schon… „Massaker…. wo ??“ !!! Nun will ich hier in keinster weise über die alten Filme herziehen, denn sie gehören zu meinen absoluten Lieblingen, doch ich kann ohne Zweifel oder schlechtem Gewissen behaupten, dass dieses Prequel mit Abstand der härteste „TCM“- Film ist. Denn hier dient die Kettensäge mal nicht nur als suggerierte Gewalt, sondern kommt sehr oft zum blutspritzenden Einsatz. Der Gore- Faktor dieses Films ist wirklich extrem hoch, und dürfte diesen Film wohl direkt neben „The Hills Have Eyes“ auf den derzeitigen Thron der momentanen Hardcore- Horrorfilme katapultieren. Und auch die ein oder andere wirklich denkwürdige Szene wird hier in blutigen Details abgefeiert. So dürfen Fans schon mal ne Gänsehaut bekommen, wenn sie miterleben, wie sich Leatherface das erste mal ein abgezogenes menschliches Gesicht eines seiner Opfer aufsetzt. Es gibt also Adrenalinschübe im Minutentakt, da das Drehbuch mit einigen fiesen Szenarios aufwartet, in denen nicht gerade zimperlich zu Werke gegangen wird. Da verzeiht man es als Fan gerne, wenn rein Inhaltlich das Rad hier nicht neu erfunden wird.

Schauspielerisch siehts da eher mau aus. Einzig und allein R. Lee- Ermey dreht wieder mal mächtig auf und serviert uns eine geradezu manische Performance. Andrew Bryniarski scheint in Leatherface seine Traumrolle gefunden zu haben, denn er füllt sie mit beeindruckender physischer Präsenz aus. Der Rest des Casts bleibt, zugegeben eher blass. Doch da der eigentliche Hauptaugenmerk auf den Hewitts liegt fällt das nicht sonderlich schwer ins Gewicht.

Unterm Strich gefällt mir „The Beginning“ einen Tick besser als das Nispel- Remake. Optisch und Inhaltlich ähneln sich die Filme zwar (man könnte fast meinen, sie wurden hintereinander abgedreht), doch begeht „The Beginnihg“ nicht den Fehler, die eigentliche Geschichte zu verfremden oder wie im Falle des ersten Remakes, zu verharmlosen. Die Geburtsstunde von Leatherface der, neben Jason Vorhees, mein persönlicher Lieblings- Filmkiller ist, gestaltet sich also als eine extrem brutale und blutige Geschichte, die sich in der momentanen Schlacht um DEN ultimativen Brutalo- Schocker im Kino, wacker geschlagen hat. Auch wenn es nicht ganz reicht den derzeitigen Sicko- König „The Hills have Eyes“ zu stürzen, können Fans der Serie mit fug und recht behaupten das hier wenigstens in derselben  Liga gespielt wird.

Qualität: 9

Härte: 7

Review von Leatherface

März 29th, 2007 | Film-Reviews

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